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REZENSIONEN
- Helmuth-Block-Verlag
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Die Autoren Manfred und Monika Helmecke
verbrachten mit ihrem 14-jährigen Sohn ein Jahr in Årnes, einer Ansammlung von Häusern
auf der Insel Senja, weit hinter dem Polarkreis in der Arktis Nordnorwegens. In den
Tagebüchern der Überwinterer wird das Leben im Norden lebendig, die Dunkelheit der
zweimonatigen Polarnacht mit phantastischen Polarlichtern, tagelangen Stürmen, nie zuvor
gesehenen Winterfarben. Sie erlebten die Wochen des Polarsommers, wo Pflanzen während des
Zusehens wachsen, die Sonne Tag und Nacht am Himmel steht. Michael besuchte eine normale
norwegische Schule, erlernte bald die Sprache und fand Freunde. Helmeckes fischten und
schrieben, liefen Ski und sparkten - erlebten den Norden so, wie ihn kaum ein
Mitteleuropäer kennt. Angereichert werden die Erlebnisse durch Illustrationen des
Norwegers Jan Harald Johannessen und Rezepte von Fischgerichten, die die Drei von
Einheimischen erfuhren oder auch selbst erdacht haben. Ein faszinierendes Buch für alle,
die Interesse an der Natur, am Angeln, an Norwegen überhaupt haben.
- Jürgen Jankofsky
- "Genthiner Rundblick"
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- Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn aber gleich drei des
Erzählens Kundige außergewöhnlichen Ortes überwinden, kann man wohl
Außergewöhnliches erwarten.... Die archetypische Situation des Alleinseinmüssens in
langer, unwirtlicher Polarnacht läßt die sensiblen wie akribischen Tagebuchschreiber
jedoch auch "Töne anschlagen", die sie in lauter und vertrauter Umgebung
möglicherweise überhört hätten. Da wird das eigene Leben ebenso hinterfragt wie die
Partnerbeziehung, so daß am Ende eben solch eine Vertrautheit mit dem so fernen Ort wie
seinen Beschreibern erwuchs. Keine Frage, ein empfehlenswertes Buch und insbesondere für
zu erwartende lange deutsche Winternächte.
- Hannes Hansen
- "Kieler Nachrichten"
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- Alle drei berichten aus unterschiedlichen Perspektiven von Polarnacht und Kälte, von
Tagen beim Fischen auf dem Meer und von abenteuerlichen Einkaufsfahrten in die nächste
Stadt. Von Einsamkeit und Geborgenheit, Fremde und Vertrautheit, grandioser Natur,
Freundschaft und Nachbarschaftshilfe... Keine lebensgefährlichen Dramen passierten, keine
bedrohlichen Konflikte bahnten sich an. Von all dem weiß das ungewöhnliche Reisebuch
nichts zu berichten; und ist dabei doch eine spannende Lektüre. Es bezieht seinen Charme
aus den ungefilterten und unzensierten Notizen der drei Familienmitglieder, aus der
Direktheit, mit der sie über ihr Leben sprechen, der ungeschönten Schlichtheit der
Schilderungen alltäglicher Vorgänge. Es ist, als laufe beim Lesen ein Film ab. Ein Film
von stiller Eindringlichkeit.
- Albrecht Günther
- "Naumburger Tageblatt"
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- Kaum ein Skandinavien-Buch hat es bislang vermocht, die jenseits des Polarkreises
herrschende Lebensatmosphäre so eindrucksvoll widerzugeben, die Natur, die Stimmungen,
Farben und Landschaftsräume so klar zu beschreiben.
- Kai Engelke
- "Paloma" Rostock/Gedser
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"Ankunft im neuen Leben kurz vor 14.00 Uhr." So beginnt eines
der interessantesten Reisetagebücher, das ich in letzter Zeit las.... Die gemeinsamen
Aufzeichnungen von Vater, Mutter und Sohn liegen nun in Buchform vor und herausgekommen
ist ein wirklich lesenswertes Werk. Obwohl kaum etwas Spektakuläres geschieht, die
beschriebenen Tage eher in vermeintlicher Ereignislosigkeit dahinfließen, habe ich die
Lektüre dieses Buches als außerordentlich spannend empfunden. Das hat seinen Grund
sicherlich darin, daß durch die gewollte Beschreibung der Lebensumstände der Blick für
Kleinigkeiten geschärft und das Empfinden von eigentlich Selbstverständlichem erheblich
verstärkt wird. Die Werte verschieben sich bzw. können überhaupt wieder als solche
wahrgenommen werden. ...
- Der ruhige Erzählfluß der drei Autoren entspricht den ebenfalls relativ ruhigen
Tagesabläufen, und etwas dieser Ruhe überträgt sich während der Lektüre auch auf den
Leser. Manchmal könnte man direkt neidisch werden. Angereichert wird das Buch durch eine
Fülle von Rezepten, die die Helmeckes in Nordnorwegen lernten oder aber sich selbst
ausdachten. Hübsch auch die ergänzenden Zeichnungen ihres damaligen Nachbarn Jan Harald
Johannessen. "Ein Traum-Jahr ist endgültig vorüber." Mit diesem Satz endet das
Buch. Ich hätte gerne noch weiter gelesen.
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